Schnee und Schuhe? Das kann doch eigentlich nur langweilig sein

Moritz und ich sind leidenschaftliche Wintersportler, das steht definitiv fest und wie jeder weiß, sind wir auch für jeden Spaß zu haben, aber Schneeschuhwandern???

Wir haben uns jahrelang davor gedrückt, dachten, dass es nur etwas für die gemütliche Fraktion wäre und mit angeschnallten Plastikschalen unter den Füßen in der Prärie herum zu stapfen ist nicht mit sehr viel Action verbunden. Wie sollen wir uns denn dabei auspowern, die Muskeln spüren und total glücklich danach sein? Wir konnten uns das beim besten Willen nicht vorstellen. Das beflügelnde Gefühl wie beim Ski fahren oder Boarden wird man bei diesem Sport doch nicht spüren können.

Doch wir haben die Möglichkeit geboten bekommen diesen ominösen Sport mal zu testen. Da wir ja immer gern mal etwas Neues ausprobieren, haben wir diese Gelegenheit genutzt, uns getraut und sind über unseren Schatten gesprungen.

Für das Schneeschuhwandern braucht man nicht sehr viel Equipment.

Dinge, wie wasserfestes Schuhwerk und warme Winterbekleidung sind in unserem Kleiderschrank vorhanden. Auch Skistöcke beziehungsweise Wanderstöcke mit Teleskopfunktion besitzen wir bereits. Das wichtigste überhaupt und das, was uns auch noch fehlte, waren die Schneeschuhe.

Wie wir jetzt wissen, sollte man sich beim Schneeschuhkauf ordentlich beraten lassen, da hier viele Faktoren eine Rolle spielen, wie zum Beispiel das Gewicht.

Da wir uns die Schneeschuhe ausleihen konnten, waren wir komplett ausgerüstet und die Tour konnte starten. Wie hatten im Kauntertal die Möglichkeit mit einer größeren Gruppe mit etwa 20 Personen, welche alle total unterschiedliche Erfahrungen mit Schneeschuhwandern hatten, ein paar Stunden zu verbringen. Wolfgang, ein pensionierter Bergführer, stellte sich uns zur Verfügung, denn er kannte sich in der Thematik und im Gebiet fantastisch aus.

Die Tour konnte also los gehen.

Die erste halbe Stunde stapften wir berauf und bergab in einem zügigen Tempo. Sowohl Moritz als auch ich konnten es nicht fassen, wie anspruchsvoll dieser Sport war und doch ziemlich viel Kondition forderte. Weil wir ja erst 4 Wochen sportfreien Urlaub in Thailand verbrachten, mussten wir hier schon etwas keuchen. Nach weiteren 15 Minuten haben wir uns eingelaufen und konnten gut im Tempo mithalten. Auch den Weg auf der gespurten Piste verließen wir ziemlich schnell und bewegten uns mitten im Wald im Tiefschnee. Hier war auf jeden Fall Oberschenkelkraft gefordert.

An einem etwas steileren Hügel angekommen, schlug Wolfgang ein kleines Rennen vor. Wir alle schauten uns etwas planlos an und wussten nicht so recht was er damit meinte. Als wir verstanden, dass er sich mit uns den Hügel hinunter stürzen wollte, fachte in uns das Abenteuergefühl hoch. Wir waren sofort dabei. Auf die Plätze, fertig, los und wir versuchten den Berg hinunter zu rennen. Wir kugelten wohl eher hinunter, aber das Spaßgefühl wog alles auf. Es war spitze.